Sowohl der KDSF als Standard für Forschungsinformation in Deutschland als auch ganz generell die Themen Forschungsinformationen und Forschungsberichterstattung haben von nun an eine offizielle Stimme im deutschen Wissenschaftssystem – die Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland, kurz: KFiD. Deren Einrichtung wurde in der jüngsten Sitzung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) am 02.07.2021 beschlossen. In der Pressemitteilung der GWK heißt es hierzu u.a. (die nachstehenden Ausführungen wurden in weiten Teilen wörtlich aus der Pressemitteilung übernommen):
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihrer heutigen Sitzung die Einrichtung und Förderung einer Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD) beschlossen. Sie folgt damit einer Empfehlung des Wissenschaftsrats aus dem Jahr 2020. Die KFiD soll die Verantwortung für den Kerndatensatz Forschung – Standard für Forschungsinformationen in Deutschland (KDSF-Standard) übernehmen und seine flächendeckende Implementierung und Nutzung befördern.
Der KDSF-Standard bietet eine Basis für die Professionalisierung und Standardisierung der datengestützten Berichterstattung der wissenschaftlichen Einrichtungen. Er stellt somit für diese aber auch für datenabfragende Einrichtungen einen großen Mehrwert dar. Vor diesem Hintergrund wird die KFiD zu einem bedeutenden Akteur, um die Digitalisierung des Wissenschaftsstandorts Deutschland voranzubringen.
Zentrale Aufgabe der KFiD wird es sein, die Pflege und bedarfsorientierte Weiterentwicklung des KDSF-Standards unter Berücksichtigung aktueller und strategischer Herausforderungen zu übernehmen. Die KFiD wird sich dabei am Interesse des gesamten Wissenschaftssystems ausrichten und deshalb unterschiedliche Interessenlagen von datenbereitstellenden und datenanfordernden Akteuren angemessen berücksichtigen.
Als Mitglieder der KFiD wurden zunächst 13 von zukünftig 17 Expertinnen und Experten in den Bereichen Forschungsinformationen und Forschungsberichterstattung berufen (alphabetisch):
- Herr Prof. Dr. Sören Auer
Technische Informationsbibliothek Hannover - Frau Prof. Dr. Simone Fulda
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Herr Dr. Jürgen Güdler
Geschäftsstelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft - Herr Prof. Dr. Oliver Günther PhD
Universität Potsdam - Herr Gerhard Ippisch
Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft - Herr Dr. Oliver Locker-Grütjen
Hochschule Rhein-Waal - Frau Prof. Dr. Katja Matthes
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel - Frau Prof. Dr. Vivien Petras
Humboldt-Universität zu Berlin - Frau Dr. Anke Sömer
Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft - Herr Christian Herbst
Bundesministerium für Bildung und Forschung - Herr Dr. Werner Nickel
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst - Frau Bettina Schwertfeger
Bundesministerium für Bildung und Forschung - Herr Christian Tusch
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Vier weitere Mitglieder sollen baldöglichst auf Vorschlag der bisherigen KfiD-Mitglieder berufen werden.
Bei ihrer Arbeit wird die KfiD von einer Geschäftsstelle unterstützt werden. Wie in der Empfehlung des Wissenschaftsrats zur Evaluation des KDSF vorgeschlagen, soll diese bei einer bestehenden Wissenschaftseinrichtung angesiedelt werden. Die Auswahl dieser Trägerorganisation erfolgt – wie ebenfalls durch den WR empfohlen – durch ein Interessensbekundungsverfahren. Die abgegebenen Interessensbekundungen werden im Rahmen der GWK gegenwärtig geprüft. Eine Entscheidung für eine Trägerorganisation scheint laut Pressemitteilung der GWK noch nicht gefallen zu sein. Zumindest wird dort dazu keine Aussage gemacht. Vermutlich ist dies auch Thema bei der ersten Sitzung der KFiD – neben der Benennung weiterer Mitglieder.
Zitiervorschlag
Herwig, Sebastian. „Neue Gegründet: Die Kommission Für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD).” Blog der DINI AGs FIS & EPUB, 2021. https://doi.org/10.57689/DINI-BLOG.20210709.
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