Wer hat dir das erlaubt? Rechtedokumentation in Repositorien

Wenn Repositorienmanager*innen – zum Beispiel im Rahmen eines Zweitveröffentlichungsservices – regelmäßig Autor*innen dabei unterstützen, ihre (Closed-Access-) Inhalte frei zugänglich zu machen, wissen sie: Es gibt ganz viel Open-Access-Potential! Ist einmal geklärt, auf welcher rechtlichen Grundlage und in welcher Version eine Zweitveröffentlichung im Repositorium erfolgen kann, geht der Rest ganz schnell: Ein paar Metadaten erfassen, Datei hochladen, online stellen und fertig. Oder?

Zum Standard digitalen Publizierens gehört heute, dass Lizenz und Zugangsrechte von Publikationen mensch- und maschinenlesbar in den Metadaten verankert sind. Das wird auch vom DINI-Zertifikat eingefordert (M.4-10 bzw. M.4-11 im DINI-Zertifikat 2022, https://doi.org/10.18452/24678). Diese Dokumentation betrifft die Zugriffsmöglichkeit im Allgemeinen und die Rechtesituation bzw. die Rechteeinräumung von Autor*innen an potentielle Lesende bzw. Nutzende im Besonderen.

Dieser Rechteeinräumung geht eine (im Falle von Zweitveröffentlichungen mehr oder weniger aufwendige) Klärung der Rechtesituation voraus – was darf ein*e Autor*in wann und in welcher Form und mit welchen Auflagen zweitveröffentlichen (häufig kurz “Rechteprüfung”). Ohne die nötigen Rechte kann ein*e Autor*in die eigenen Texte nicht bereitstellen oder gar weitergehende Nutzungsrechte einräumen.

In einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier der DINI AG Elektronisches Publizieren geht es um die Frage, warum, wie und wo das Ergebnis einer solchen Prüfung dokumentiert werden kann: Wie kann im Repositorium – und dabei vor allem in den Metadaten der Dokumente selbst – abgebildet werden, auf welcher Rechtsgrundlage eine Veröffentlichung im Repositorium erfolgt? Das Positionspapier diskutiert die grundlegende Problematik und gibt einen Überblick über den aktuellen Sachstand sowie erste Anregungen für die lokale Umsetzung. Ziel ist es, eine Diskussion anzustoßen und Anregungen für den weiteren Austausch in der Gemeinschaft der Repositorienbetreibenden zu geben. Mittel- oder langfristig ist die Identifikation von Best Practices wünschenswert, die z. B. in eine Community-getriebene Etablierung eines standardisierten Vokabulars münden könnte.

DINI AG Elektronisches Publizieren: Positionspapier: Dokumentation der Rechtsgrundlage für Veröffentlichungen in Repositorienmetadaten. DINI Schriften 20-de, Version 1.0, September 2022. https://doi.org/10.18452/23191.

Autor*innen

Arvid Deppe (Universität Kassel, Universitätsbibliothek; ORCiD: 0000-0001-7190-9535)
Michaela Voigt (TU Berlin, Universitätsbibliothek; ORCiD: 0000-0001-9486-3189).

Zitiervorschlag

Deppe, Arvid & Voigt, Michaela: „Wer hat dir das erlaubt? Rechtedokumentation in Repositorien“ Blog der DINI AGs FIS & EPUB, 2022. https://doi.org/10.57689/dini-blog.20221031


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