Ende Mai traf sich die Community um das Forschungsinformationssystem HISinOne-RES in Berlin. Organisiert wurde die Veranstaltung von CRIS.NRW und der Geschäftsstelle der Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD). Insgesamt nahmen 47 Personen teil, welche vor allem in Hochschulen tätig sind, die HISinOne-RES zur Erhebung und Verarbeitung von Forschungsaktivitäten nutzen oder über dessen Nutzung nachdenken. Vertreten waren neun Bundesländer, unter ihnen auch die beiden Länder Nordrhein-Westfalen und Thüringen, welche neben Bayern und Hessen zu den Bundesländern mit einem Kooperationsvorhaben im Bereich Forschungsinformationssystem (FIS) bzw. Kerndatensatz Forschung (KDSF-Standard) gehören. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch rund um Fragen der Forschungsberichterstattung sowie die Einführung und Nutzung des HISinOne-RES-Systems. Ziele waren unter anderem die Ermittlung von Bedarfen zur Verbesserung der Anwendbarkeit des KDSF-Standards und die Förderung der Vernetzung untereinander, mit der KFiD und mit CRIS.NRW. Begrüßt wurden die Teilnehmenden vom Direktor des DDR-Museums, welches als Tagungsort diente.
Was macht eigentlich die KFiD und welche Themen beschäftigen sie gerade? Sophie Biesenbender, Leiterin der KFiD-Geschäftsstelle, gewährte den Teilnehmenden Einblicke in die Arbeit der KFiD und deren aktuelle Arbeitspakete, welche in Bezug auf die Weiterentwicklung des KDSF z.B. die Abbildung und Differenzierung promovierter Wissenschaftlicher:innen unterhalb der Professur sowie die Abbildung von Forschungspreisen umfasst. Auch die internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Boards des europäischen Vereins euroCRIS sieht die KFiD als ihre Aufgabe.
Beim Impuls zu „Datenschutz und Gremienarbeit an der Hochschule“ von Marlene Haupt entbrannten Diskussionen unter den Teilnehmenden, welche im anschließenden Beitrag von Naira Müller zum selbigen Thema weitergeführt wurden. Klar wurde, dass die Bedingungen zwischen den einzelnen Bundesländern teilweise stark variieren und auch zwischen einzelnen Institutionen große Unterschiede in der Handhabung existieren können, bei welchen die Datenschutzbeauftragten selbst keinen unerheblichen Einfluss haben.
Beim Diskussionsbeitrag von Diana Schmidt, Tanja Surdyk und Lia Moreno Codinachs ging es um das Projektmanagement. Das Thema wurde durch die Community bereits in ihrem Onlineforum diskutiert und scheint ein Dauerbrenner zu sein. Gerade bei Einrichtungen, die sich in der Einführungsphase eines Forschungsinformationssystems befinden oder kurz davor stehen, kommen Fragen zum Projektmanagement auf. Wie gehe ich am besten vor? Welche Tools bieten sich an? Was muss ich beachten? Die Community tauschte sich rege zu diesem Thema aus und der Bedarf an Unterstützungen, wie z.B. Leitfäden oder kollegialer Beratung, besteht nach wie vor.
Die RES-Community in ihrer Selbstorganisation stärken und die aktive Zusammenarbeit anschieben war das Anliegen des Beitrags von Diana Schmidt und Franziska Mau. Bereits beim letzten digitalen Treffen der RES-Community wurden Ideen gesammelt, die nun zur Umsetzung abgestimmt wurden. Rahmenbedingungen für zukünftige Community-Tagungen, die Bildung von Fachgruppen oder auch der Bedarf an ergänzenden Tools zum bereits vorhandenen Onlineforum wurden thematisiert. Klar ist, die Community lebt vom Einsatz jeder Einzelnen und jedes Einzelnen. In vielen Fällen ist dieser leider wie so oft durch den Mangel an Ressourcen begrenzt.
Victoria Jakob übernahm das Thema Datenbereinigung und Qualitätsmanagement. Hier zeigte sich Bedarf an der Definition von Prozessen sowie der Weiterentwicklung von RES. Das Thema Schnittstellen wurde von Norman Peitz mit den Teilnehmenden diskutiert. Die Community hofft vor allem auf die Stabilisierung der Schnittstellen und Webservices. Klar wurde aber auch, es müssen Kompromisse gefunden werden und es können nicht alle Wünsche der verschiedenen Hochschulen auf einmal erfüllt werden. Einig dagegen war sich die Community bei der Frage nach ihren Spielregeln. Hannah Lloyd-Jones fasste den von CRIS.NRW eingebrachten Vorschlag zusammen. Die Vorsitzenden der Community sollen alle zwei Jahre gewählt werden. Zudem sollen freiwillige Repräsentant:innen bei Bedarf themenbezogen unterstützen. Treffen sollen jährlich zweimal in Präsenz und dreimal digital veranstaltet werden, was auch die in einer Abfrage erhobenen Wünsche der Community zum Tagungsturnus widerspiegelt.
Zum Erfahrungsaustausch zur Zusammenarbeit mit der HIS eG lud Malte Kramer ein. Vor allem der Mangel an gebündelter Kommunikation mit der HIS eG wurde von der Community als problematisch bewertet. Die einzelnen Hochschulen möchten besser darüber informiert sein, welche Themen andere Hochschulen aktuell bearbeiten und welche Anforderungen sie formulieren, um ggf. Bedarfe besser bündeln und Kompromisse finden zu können. Dies bestätigte sich auch in der Betrachtung zur Entwicklungsplanung für das Release 2023.12, welche Daniela Niehus vorstellte. Auch in der anschließenden Diskussion mit Britta Ebeling, der RES-Produktmanagerin der HIS eG, war dies ein wichtiger Punkt. Die Community wünscht sich vor allem mehr Transparenz im Rahmen der Entwicklungsplanung.
Als Themen mit der höchsten Priorität für die Weiterentwicklung von RES wiesen sowohl eine durchgeführte Umfrage der HIS eG sowie das von der RES-Community erarbeitete Zielbild die Themen Publikationen und Projekte aus. Allerdings zeigte die Diskussion auch, dass in den einzelnen Einrichtungen durchaus unterschiedliche Prioritäten sowie konkrete Bedarfe bestehen. Somit sind im Rahmen der genossenschaftlich organisierten Weiterentwicklung von RES Kompromissbereitschaft und Geduld von den Hochschulen gefordert.
Veranstaltungshinweis: Forschungsfeldklassifikation des KDSF
Am 13. Juni 2023 finden sich Vertreter:innen von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen virtuell zu einem ersten Vernetzungs-Workshop zur „Forschungsfeldklassifikation des KDSF“ zusammen, um sich über erste Erfahrungen und Vorgehensweisen bei der Einführung der neuen Forschungsfeldklassifikation und Unterstützungsbedarfe seitens der KFiD auszutauschen. Interessierte sind zu einer Teilnahme herzlich eingeladen. Bitte wenden Sie sich dazu gerne an die Geschäftsstelle der KFiD.
Zitiervorschlag
Mau, Franziska: „Vernetzungstagung der Geschäftsstelle der KFiD und CRIS.NRW mit der RES-Community“ Blog der DINI AGs FIS & EPUB, 2023. https://doi.org/10.57689/dini-blog.20230605
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