Austausch Praktiker:innen zu Zweitveröffentlichungsservice

Bieten Sie einen Zweitveröffentlichungsservice an und wie organisieren Sie die verschiedenen Arbeitsschritte?

Welche Tools nutzen Sie und welche Erfahrungen haben Kolleg:innen an anderen Einrichtungen gesammelt?

Diese und weitere Fragen haben uns in der Session “Austausch Praktiker:innen zu Zweitveröffentlichungsservice” am zweiten Tag des Open Access Barcamp 2021 beschäftigt. Im Folgenden ziehen wir als Initiator:innen ein kurzes Fazit dieser Session:

  1. Es gibt viele Institutionen, die einen Service im Bereich Zweitveröffentlichungen anbieten; in der Regel ist dieser Service in der Bibliothek angesiedelt. Die Motivation dafür ist durchaus unterschiedlich; häufig genannte Gründe sind u.a. die Bedeutung des elektronischen Zugangs zu anderweitig nicht frei verfügbaren Informationen, die Bedeutung des Grünen Weges als Ergänzung zu Transformationsverträgen und Publikationsfonds sowie die Steigerung der Sichtbarkeit durch Open Access (OA).
  2. Wie genau ein Zweitveröffentlichungsservice ausgestaltet ist, variiert stark in den verschiedenen Einrichtungen. Dies hängt insbesondere vom institutionellen Kontext ab (Vorgaben aus OA-Policies, vorhandene Infrastruktur, Personalkapazitäten), betrifft den Grad an Institutionalisierung (etabliert, im Aufbau, projektartig), Strategien der Öffentlichkeitsarbeit (auf Anfrage der Autor:innen, “Kaltakquise” bei Wissenschaftler:innen, durch Pauschalvereinbarungen), Art und Umfang des Services (von Rechteprüfung bis zu Digitalisierung, Dateiaufbereitung und Einstellen ins Repositorium) und genutzte Werkzeuge und Datenquellen (DeepGreen, kommerzielle Indexdienste, OA-Discovery-Dienste).
  3. Trotz aller Unterschiede gibt es zahlreiche Aspekte, die für alle Institutionen relevant sind. Ein intensiverer Austausch rund um Zweitveröffentlichungsservices wird daher als wünschenswert betrachtet.

Für die knapp 30 Teilnehmer:innen haben die angesetzten 45 Minuten für die Session nicht ausgereicht, um alle gewünschten Aspekte zu diskutieren. Kurzerhand wurde die Diskussion im Rahmen des “Socializing” fortgeführt. Was sich bislang nur anekdotisch und im informellen Austausch im kleinen Kreis andeutete, ließ sich in dieser größeren Runde bestätigen: Zweitveröffentlichungsservices sind vielfältig und die Workflows komplex. Ein Austausch zu Erfahrungen mit einzelnen Aspekten des Services wurde von allen als Mehrwert gesehen, sodass direkt im Anschluss der Session konkrete Absprachen zur weiteren Vernetzung und Kooperation getroffen wurden. Die Liste an Themen ist lang; einiges wurde beim Barcamp andiskutiert und sei hier nur beispielhaft genannt:

  • Serviceumfang und Workflows: Welche Services werden angeboten und wie sind die Abläufe und Aufgaben im Team organisiert?
  • Werkzeuge: Welche Tools, Datenquellen und Schnittstellen stehen zur Verfügung und welche Erfahrung mit ihnen gibt es?
  • Rechtliches: Welche rechtliche Fragen stellen sich im Alltag, allgemein bei der Ausgestaltung des Serviceangebots und konkret bei der Rechteprüfung?
  • Öffentlichkeitsarbeit: Wie gewinnt man das Interesse der Wissenschaftler:innen an dem Service?
  • Ressourcenmanagement: Wie werden eingehende Anfragen priorisiert?

Alle, die an einem tieferen Austausch zu Fragen rund um dem grünen Weg interessiert sind, sind herzlich eingeladen, sich der soeben eingerichteten “Fokusgruppe Zweitveröffentlichung” im Open-Access-Netzwerk anzuschließen:

Autor:innen

Sarah Dellmann, Arvid Deppe und Michaela Voigt

Zitiervorschlag

Dellmann, Sarah, Arvid Deppe, and Michaela Voigt. „Austausch Praktiker:Innen Zu Zweitveröffentlichungsservice.” Blog der DINI AGs FIS & EPUB, 2021. https://doi.org/10.57689/DINI-BLOG.20210506.


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