DFG-DNB-Mapping (nicht nur) für Forschungsdatenrepositorien

Die Fachzugehörigkeit ist ein für die Auffindbarkeit und Beschreibung von Datensätzen sehr relevantes Metadatum. Ihre Angabe wird deshalb in vielen Forschungsdatenrepositorien empfohlen. Dabei steigert die Verwendung einer international breit verwendeten Klassifikation, beispielsweise der Dewey Decimal Classification (DDC), als kontrolliertes Vokabular beträchtlich die Anschlussfähigkeit des Repositoriums an die internationale Repositoriengemeinschaft. Die HeFDI-Repositorien (HeFDI steht für „Hessische Forschungsdateninfrastrukturen“) folgen bezüglich der verwendeten Klassifikation den Vorgaben des DINI-Zertifikats (M.6-3) und erfassen die Fachzugehörigkeit mit den Sachgruppen der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), die sich wiederum an den obersten Ebenen der DDC orientiert.

Die im angloamerikanischen Bereich weit verbreitete Fächerklassifikation DDC wird auch zur systematischen Aufstellung der Literatur in Bibliotheken genutzt. Entsprechend präsent ist Forschenden aus diesem geografischen Bereich die Systemstelle ihres eigenen Faches, so dass die Auswahl bei der Einreichung eines Datensatzes ins Repositorium leicht fällt.

Deutschen Wissenschaftler:innen hingegen ist die DDC meist weniger geläufig, da in deutschen Bibliotheken häufig andere Systematiken angewendet werden. Hierzulande ist man eher vertraut mit der Klassifikation der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Mit der DFG als größtem deutschen Drittmittelgeber haben die meisten Forschenden zu tun und kennen deshalb auch die Systematik im Bezug auf ihr eigenes Fach (etwa „207-02 Pflanzenzüchtung, Pflanzenpathologie“). Für sie ist es deutlich komfortabler, bei der Beschreibung ihres Datensatzes bei Einreichung in ein Forschungsdatenrepositorium die Fachzugehörigkeit gemäß der DFG-Klassifikation anzugeben, statt sich mit einer fremden (und umfangreichen) Klassifikation auseinandersetzen zu müssen.

Um beide Ziele zu erreichen – einfache Verwendung durch Forschende in Deutschland sowie internationale Anschlussfähigkeit – haben sich die HeFDI-Repositorien entschieden, die Klassifikation anhand der DFG-Fächer durchzuführen, aber diese anschließend auch auf die DNB-Sachgruppen zu mappen. In diesem Zusammenhang pflegen die für die Forschungsdatenrepositorien der hessischen Hochschulen zuständigen Mitarbeiter:innen im Rahmen des Landesprojekts Hessische Forschungsdateninfrastrukturen (HeFDI) gemeinsam die hier vorgestellte Crosskonkordanz. Weitere Nutzungsszenarien sind denkbar, wie beispielsweise die Erweiterung von Such- und Filteroptionen in Textrepositorien: Mit Hilfe des inversen Mappings, DNB-DFG, kann eine Suche nach DFG-Fächern angeboten werden, obwohl die Fächerzuordnung der Publikationen nach DNB-Sachgruppen erfolgt.

Da die DFG-Klassifikation regelmäßig überarbeitet wird, muss auch dieses Mapping aktuell gehalten werden; die Überarbeitung für die nächste Amtsperiode (2024-2028) wird zeitnah in Angriff genommen. Die beteiligten Institutionen werden auch die zukünftige Pflege untereinander koordinieren.

Die aktuelle Fassung des Mappings ist unter der folgenden Datenpublikation zur Nachnutzung verfügbar:

Jagusch, GW; Zhao, Q; Münch, P; Deppe, A; Cordes, B; Geissner, A. Crosskonkordanz zwischen DFG-Fächern 2020 und DNB-Sachgruppen. https://doi.org/10.48328/tudatalib-1261

Autor*innen

Andreas Geißner ist Mitarbeiter an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Er ist Fachreferent für Maschinenbau und als Mitglied des Teams Forschungsdatenservices unter anderem als Koordinator des Forschungsdatenrepositoriums TUdatalib tätig.

Birte Cordes ist Mitarbeiterin der Gruppe Forschungsnahe Dienstleistungen an der Universitätsbibliothek Kassel. Sie ist für das Forschungsdatenrepositorium DaKS zuständig und im Landesprojekt Hessische Forschungsdateninfrastrukturen (HeFDI) tätig.

Zitiervorschlag

Geißner, Andreas & Cordes, Birte: „DFG-DNB-Mapping (nicht nur) für Forschungsdatenrepositorien“ Blog der DINI AGs FIS & EPUB, 2023. https://doi.org/10.57689/dini-blog.20231204


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